Bürgerkarte trifft den Nerv der Zeit

Mit der Bürgerkarte werden der lokale Handel und das bürgerschaftliche Engagement gestärkt – in Zeiten der Corona-Pandemie wichtiger denn je

Das Prinzip der Bürgerkarte basiert auf dem fairen Miteinander von Wirtschaft und Gemeinwohl. Durch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen und Einschnitte werden immer mehr Bürgerinnen und Bürger, Förderprojekte und Unternehmen auf die Bürgerkarte aufmerksam. Aus dieser Entwicklung heraus und da die Auswirkungen der Corona-Pandemie langfristiger Natur sind, hat die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg den Sonderfonds ein weiteres Mal aufgestockt. Damit erhalten Förderprojekte weiterhin das verdoppelte Guthaben bei lokalen Einkäufen mit der Bürgerkarte. Ein Rückblick auf die Erfolge der Bürgerkarte im vergangenen Jahr verdeutlicht ihre Relevanz und warum noch mehr BürgerInnen mitmachen sollten.

Im Jahr 2020 ist bei der Bürgerkarte Bodensee-Oberschwaben – auch der Pandemie geschuldet – viel passiert. Durch die Corona-Beschränkungen sind vielen Vereinen und gemeinnützigen Projekten die Einnahmequellen weggebrochen, der Onlinehandel hat enorme Umsatzzuwächse verzeichnet, EinzelhändlerInnen bangen um ihre Existenz und zuvor lebendige Innenstädte drohen zu veröden.

Die Bürgerkarte ist ein einfaches Instrument, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Wer mit der Bürgerkarte lokal einkauft, stärkt nicht nur den lokalen Handel, sondern auch das bürgerschaftliche Engagement. Bei jedem Umsatz mit der Bürgerkarte wird ein Förderprojekt, das sich zuvor kostenlos auf der Plattform von BÜRGER-vermögen-VIEL registriert hat, als Dankeschön für den lokalen Einkauf vom Händler unterstützt. Welches Projekt von den Bürgerkarten-Anbietern mit 1,8 % des Einkaufswertes gefördert wird, entscheidet der Bürger oder die Bürgerin direkt beim Einkauf.

„Die Bürgerkarte fördert lebendige Innenstädte und Einkaufsmöglichkeiten vor Ort ebenso wie das ehrenamtliche Engagement, das durch Vereine oder die Nachbarschaftshilfe gerade auch in der Corona-Krise breite Anerkennung gefunden hat. Alle Seiten profitieren von einem wachsenden lokalen Umsatz und regionalen Wirtschaftskreisläufen: Bürgerinnen und Bürger, Förderprojekte, Geschäfte, die Städte und die Region.“, fasst Landrat Harald Sievers, Schirmherr der Bürgerkarte Bodensee-Oberschwaben, die Vorteile zusammen. Er hofft, dass sich noch mehr Menschen beteiligen, denn je häufiger die Bürgerkarte genutzt wird, desto größer sind die positiven Effekte für die Region.

Sonderfonds verdoppelt weiterhin Förderguthaben
Um diese positiven Effekte zu verstärken, hat die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg während des ersten Lockdowns einen Sonderfonds für die Bürgerkarte eingerichtet. Seit dem 1. Mai verdoppelt dieser die Förderung von Vereinen und Bürgerinitiativen auf 3,6 % des Einkaufswertes. Pünktlich zum Jahreswechsel waren 100 % der Mittel abgerufen. Konkret hat der Sonderfonds 122.000 Euro Umsatz bei lokalen und regionalen Unternehmen bewirkt. Daraus sind 4.400 Euro Guthaben für die teilnehmenden Förderprojekte entstanden.

Der tagesaktuelle Stand des Sonderfonds sowie die Förderguthaben der teilnehmenden Projekte sind transparent auf der Webseite der Bürgerkarte einsehbar.

Jahresrückblick – Erfolge 2020:

  • Die Anzahl der Förderprojekte hat sich fast verdoppelt (von 41 auf 76 Förderprojekte).
  • Es gibt 7 neue Anbieter (insgesamt 32) in der Region Bodensee-Oberschwaben:
    • der Outdoor-Spezialist Vaude in Obereisenbach
    • die Möbelschmiede Stephan Schmidt in Wilhelmsdorf
    • das Hotel Restaurant Maier in Fischbach
    • der Bioladen & Bistro Greenbox in Friedrichshafen
    • der Kinder-Second-Hand-Laden Rosarot in Friedrichshafen
    • das Schreibwaren-Geschäft Gut in Friedrichshafen
    • der Unverpackt-Laden s’Gläsle in Friedrichshafen
  • Seit Mai verdoppelt ein Sonderfonds die Förderung von 1,8 auf 3,6 %.
  • Ein Newsletter für Anbieter, Förderprojekte und Interessierte wurde ins Leben gerufen. Hier geht es zur Anmeldung: buergerkarte-bodensee-oberschwaben.de/newsletter/
  • Förderungen der Stadt Friedrichshafen aus dem Förderbudget für Bürgerschaftliches Engagement und durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ (Aktionsfonds der Stadt Ravensburg) wurden bewilligt.
  • Ein neues Design für Flyer und Bürgerkarten wurde gestaltet.
  • Die Präsenz in den Sozialen Medien wie Facebook und YouTube, aber auch in verschiedenen Print-Medien, wurde erhöht.
  • Landrat Harald Sievers hat die Schirmherrschaft für die Bürgerkarte im Landkreis Ravensburg übernommen

 

Über die Bürgerkarte
Die Bürgerkarte wurde vom Verein BÜRGER-vermögen-VIEL e.V. ins Leben gerufen. Das Bürgerprojekt ist mehrfach ausgezeichnet und prämiert. Die Karte funktioniert anonym und erfordert keine persönlichen Daten. Das Nachhaltigkeitsnetzwerk wirundjetzt e.V. hat die Bürgerkarte in der Region Bodensee-Oberschwaben im Jahr 2017 als Träger aufgebaut. In der Region akzeptieren derzeit 32 Anbieter die Bürgerkarte und 76 Förderprojekte sind angemeldet.

 

Informationen zur Teilnahme finden Sie im Menüpunkt „Mitmachen“:

Mitmachen als Bürger*in:
Die Teilnahme als Bürger*in erfordert keine Registrierung. Die Bürgerkarte funktioniert anonym und wird in der Regel von den Förderprojekten verteilt. Eine Blanko-Bürgerkarte kann selbst ausgedruckt werden, mit einer beliebigen Fördernummer versehen und sofort verwendet werden.

Mitmachen als Förderprojekt:
Vereine, Schulen und Bürgerprojekte können sich kostenlos als Förderprojekt registrieren. Mit der Anmeldung erhält das Projekt eine Fördernummer und erscheint in der Liste der Förderprojekte. Es können beliebig viele Bürgerkarten mit der Fördernummer gedruckt und an Unterstützer*innen und Vereinsmitglieder verteilt werden.

Mitmachen als Anbieter:
Gegen eine einmalige Einrichtungsgebühr in Höhe von 120 Euro können sich Unternehmen als Anbieter registrieren. Die Bürgerkarte ist ein messbares Marketing-Instrument, das zu Neukunden und Kundenbindung führt und gleichzeitig ein positives Image verschafft. Die Bürgerkarte ist Empfehlungsmarketing zugunsten des lokalen Handels (wie es der Bürgerkarten-Gründer Klaus Kopp hier im Video erklärt), denn die Vereine empfehlen ihren Mitgliedern den Einkauf bei lokalen Händler. Man könnte auch sagen, dass die Bürgerkarte ein regionales Wirtschaftsabkommen ist, das die Einzelhändler (und Vereine & Bürgerprojekte) einer Region stärkt und so die Innenstädte am Leben hält. Gerade jetzt, wo die coronabedingten Beschränkungen zu Umsatzzuwächsen im Onlinehandel führen, kann die Bürgerkarte dem entgegenwirken.