Bürgerkarte mit 2. Platz beim Stadtwerk am See-Zukunftspreis ausgezeichnet

Wirundjetzt e.V. erhält mit dem Projekt Bürgerkarte eine Auszeichnung und Förderung über 1.500 Euro.

Das Stadtwerk am See vergibt den 2. Platz seines Zukunftspreises. Dieser geht an den regionalen Nachhaltigkeitsverein wirundjetzt e.V., dessen Bürgerkarte den Antrieb für ein faires Miteinander von Wirtschaft und Gemeinwohl gibt.

Bild: v.l.n.r. Miriam Montano, Gemeinwohl-Ökonomie Bodensee-Oberschwaben; Simon Neitzel, Verein wirundjetzt e.V. und Sebastian Dix, Stadtwerk am See

 

“Regionale Wirtschaftskreisläufe sind die wichtigsten Adern für unsere Region. Dass diese pulsieren, dafür sorgt die Bürgerkarte auf vorbildliche Art und Weise”, so Sebastian Dix vom Stadtwerk am See bei der Auszeichnung des Vereins “wirundjetzt e.V.”. Der Energieversorger zeichnete dessen Projekt Bürgerkarte mit dem zweiten Platz beim Stadtwerk am See-Zukunftspreis aus und überreichte dafür 1.500 Euro an den Verein. Wirundjetzt fördern Nachhaltigkeit in der Region Bodensee-Allgäu-Oberschwaben und ermutigen Menschen, selbst die Initiative zu einem nachhaltigeren Leben zu ergreifen. Die Bürgerkarte, so betonte Dix, sei ein cleveres Instrument, um den Handel in unserer Region zu stärken und gleichzeitig Gutes zu tun.

Die Idee hinter der Bürgerkarte ist simpel. Simon Neitzel, Vorsitzender des Vereins wirundjetzt e.V., hat die Idee nach Oberschwaben gebracht und erklärt: “Im regionalen Wirtschaften liegt eine große Chance für ein faires, nachhaltiges Miteinander. Das Schöne: alle können mitmachen. Je mehr Menschen die Karte nutzen, desto mehr Geld bleibt in der Region”. Denn: regionale Händler stiften vom Umsatz, der von den Nutzern und Nutzerinnen der Karte getätigt wird 2 % an gemeinnützige, regionale Zwecke.  Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden auch, wem das Geld zu Gute kommt. Die Auswahl ist groß – 78 Vereine und Bürgerprojekte sind bisher bei der Bürgerkarte angemeldet: von Sport und Kulturförderung, über Umwelt- und Tierschutzinitiativen bis hin zu sozialen Einrichtungen. 36 Händler zwischen Friedrichshafen, Markdorf, dem Deggenhausertal und Ravensburg nehmen bereits teil. Neue Partner in Friedrichshafen sind beispielsweise der Bioladen Greenbox und das Bistro v2o in der Innenstadt.

Knapp 920.000 Euro wurden mit der Karte seit ihrem Start im Jahr 2017 bereits umgesetzt. Das macht zusammen mit dem Sonderfonds, der das Guthaben der Förderprojekte aktuell verdoppelt, über 10.000 Euro für gemeinnützige Zwecke. Noch sind die meisten Partner der Bürgerkarte im Raum Ravensburg, doch das ändert sich gerade. Miriam Montano arbeitet zusammen mit der Regionalgruppe der Gemeinwohl-Ökonomie Bodensee-Oberschwaben daran, dass sich die Karte auch in Friedrichshafen durchsetzt. „Es geht bei der Bürgerkarte auch um einen Bewusstseinswandel“, erzählt die zweifache Mutter, die ehrenamtlich das Projekt unterstützt. „Es geht darum, den Wert von bunten und lebendigen Innenstädten und Einkaufsmöglichkeiten vor Ort wieder ins Bewusstsein zu rücken – in Zeiten wie diesen ist das wichtiger denn je.“ Für Montano ist die Bürgerkarte “ein Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität”.

Ein Vorzeigeprojekt für den neuen Stadtwerk am See-Zukunftspreis. Der zeichnet Projekte und Initiativen aus, die dem Zusammenleben von Mensch und Natur in der Region dienen, so Dix. Das können Projekte aus den Bereichen Ökologie, Soziales, Kultur, Gesundheit, Integration, Sport oder Tierschutz sein. Und Dix erläutert: „Wir sind ein regionales Unternehmen, dessen Engagement vor Ort wirkt – so wie das unserer Preisträger“. 18 Projekte hatten sich dieses Jahr beim Zukunftspreis beworben. Sie alle engagieren sich und arbeiten aktiv an einer nachhaltigen Zukunft. Ausgezeichnet wurden 10 Initiativen mit Preisgeldern zwischen 2.000 Euro und 500 Euro. Der erste Platz ging an das Markdorfer Sonnenkraft-Netzwerk.

 

Hier der Bericht dazu vom 27.04.2021 aus der Schwäbischen Zeitung Friedrichshafen.